Ein Unternehmen gründen – Aufregend, chaotisch und manchmal ein wenig roh
Für Osoe Home begann unsere Reise an einem regnerischen Tag in Rotterdam, am 3. März 2023. Wir standen vor dem großen Gebäude der Handelskammer, zitterten vor Kälte, aber waren voller Nervosität und Vorfreude. Wir hatten keinen ausgefeilten Geschäftsplan oder alle Antworten, aber wir hatten Entschlossenheit und einen Traum.
Fünfzehn Minuten später verließen wir das Gebäude mit breiten Lächeln – unser Unternehmen war offiziell registriert, und unsere Vision begann Gestalt anzunehmen. Der freundliche Mitarbeiter der Handelskammer gab uns praktische Ratschläge und ermutigende Worte, was eine einfache Wahrheit bestätigte: Manchmal muss man einfach anfangen.
Osoe Home aufbauen: Von der Vision zur Realität
Nach der Registrierung erstellten wir schnell einen vierseitigen Marketingplan. Er war nicht ausgefallen, aber er deckte die Grundlagen ab: Mission und Vision, Markenfarben, ein Logo und eine grobe Strategie. Im September 2023 starteten wir unseren Shopify-Shop, mit Fokus auf Produkte zur Organisation des Haushalts. Unser langfristiges Ziel? Osoe Home zu einer Lifestyle-Marke wachsen zu lassen, die in Minimalismus, Harmonie und Ruhe verwurzelt ist.
Zu unserer Überraschung lief es sofort gut. Innerhalb von sechs Wochen war unser Lager ausverkauft und wir hatten unser Umsatzziel von 20.000 € für 2023 erreicht. Es war aufregend, aber das schnelle Wachstum zeigte Schwächen, die wir nicht erwartet hatten – besonders in unserem Branding.
Das Problem beim Überstürzten Branding
Anfangs glaubten wir, unsere Geschichte und Produkte würden für sich sprechen. Doch als wir unsere Website und Social-Media-Kanäle genauer betrachteten, entdeckten wir folgende Mängel:
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Zu viele Markenfarben
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Inkonsistente Schriftarten und -größen
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Unbearbeitete Fotos mit widersprüchlicher Beleuchtung
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Fehlende visuelle Harmonie
Unser Branding spiegelte nicht die Botschaft wider, die wir vermitteln wollten: einen minimalistischen, ausgewogenen und ruhigen Lebensstil. Es war Zeit für ein Rebranding – doch wir hatten keine Ahnung, wie viel Mühe und Zeit dies kosten würde.
Lektionen aus unserem Rebranding-Prozess
Rebranding bedeutet nicht nur, etwas schön zu machen – es geht darum, sicherzustellen, dass deine visuelle Identität mit deiner Geschichte und deinen Werten übereinstimmt. Hier ist, was wir in den sechs Monaten gelernt haben:
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Inspiration außerhalb deiner Nische suchen
Tritt aus deiner Welt heraus und beobachte, wie andere Marken ihre Konzepte entwickeln. Besuche Cafés, Elektronikläden oder Konzerte und notiere die wichtigsten Merkmale, die deren Branding kohärent und einprägsam machen. Inspiration kann von unerwarteten Orten kommen. -
Frisch anfangen
Halte nicht an alten Logos, Farben oder Schriftarten fest. Beginne mit einer weißen Leinwand und lasse Kreativität fließen. Experimentiere über längere Zeit mit verschiedenen Designs – eile nicht. Wir haben drei Monate mit Brainstorming und Verfeinerung verbracht, bevor wir eine stimmige Vision fanden. -
Testen, testen, testen
Nutze Plattformen wie Shopify, um Demo-Websites zu erstellen. Probiere unterschiedliche Themes, Farben und Schriftarten aus und schaue, was resoniert. Wir testeten drei alternative Designs, bevor wir das Richtige fanden. -
Auf verschiedenen Geräten und Plattformen testen
Farben und Visuals wirken auf verschiedenen Geräten unterschiedlich. Teste Logos, Schriftarten und Bilder auf Laptops, Smartphones und Tablets. Achte auch auf Farbassoziationen (ein Braunton weckt vielleicht nicht immer die gewünschten Gefühle). -
Nimm dir Zeit
Rebranding ist keine Entscheidung von heute auf morgen. Behandle erste Entwürfe als „Testphase“ und gib dir einige Monate, um zu sehen, ob sie Bestand haben. Das vermeidet impulsive Entscheidungen, die du später bereuen könntest. -
Feedback einholen
Bitte andere um ehrliche Meinungen. Erzählt dein neues Branding die Geschichte, die du vermitteln willst? Ist deine Botschaft klar und konsistent? Frische Perspektiven helfen, blinde Flecken zu entdecken. -
Ein Brand Book erstellen
Wenn dein Rebranding abgeschlossen ist, dokumentiere alles in einem Brand Book. Es sollte dein Logo, Farben, Schriftarten, Tonfall und Stilrichtlinien enthalten. Das Brand Book dient als visuelle und strategische Referenz, um Konsistenz über alle Plattformen und Materialien zu gewährleisten. Es ist ein Must-have, um die Identität deiner Marke beim Wachstum zu bewahren.
Eine Reise des Wachstums
Das Rebranding von Osoe Home war herausfordernder und zeitaufwändiger als erwartet, aber es hat sich gelohnt. Heute stimmen unsere Website, Social Media und das Gesamtbild mit dem minimalistischen, ausgewogenen Lebensstil überein, den wir vertreten.
Wenn du ein Rebranding in Erwägung ziehst, denk daran: Fang nicht zu kompliziert an, aber unterschätze auch nicht den Prozess. Nimm dir Zeit, deine Vision zu verfeinern und hab keine Angst, unterwegs zu testen und anzupassen.
Unsere Geschichte beweist, dass Fortschritt immer möglich ist – auch wenn nicht alles perfekt ist. Ob du ein Unternehmen gründest oder ein bestehendes neu erfindest: Vertraue dem Prozess, bleib geduldig und bleib deinen Werten treu.
Für die Unternehmer unter uns: Habt ihr schon mal ein Rebranding in Betracht gezogen?